Dieser abwechslungsreiche Wanderweg rund um Altdorf steht im Zeichen
Wallensteins, dessen Konterfei man auch als Beschilderung folgt. Mit
Altdorf verbindet den großen Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges
seine wilde Studentenzeit, die er in der „Altdorfina“
verbrachte. So
gehören der einstige Festplatz der Studenten in der wildromantischen
Löwengrube wie auch besondere Naturschönheiten zu den Höhepunkten dieser
Tour.
Wir starten unsere Wanderung direkt am Marktplatz Altdorf,
wo wir am Kulturrathaus mit Tourist-Information auch gleich das erste
Schild entdecken. Nur ein paar Schritte weiter finden wir uns gegenüber
des Rathauses an Wallensteins einstigem Quartier wieder. 1599 war
Wallenstein an die „Altdorfina“ gekommen, doch ein braver Student war
er, der später einer der bedeutendsten und mächtigsten Generäle seiner
Zeit werden sollte, nicht. Er fiel so unangenehm auf, dass er Altdorf
bereits nach einem Semester wieder verlassen musste. Dass er damit einer
wunderbaren Universität den Rücken kehrte, sehen wir, wenn wir nach
links gehen und in die Collegiengasse einbiegen. Sie führt uns direkt
zur einstigen „Altdorfina“, wo wir rechts zum Universitätsmuseum kommen
und bald auch den Schlossplatz mit dem Wallensteinbrunnen erreichen.
Zwischen
dem evangelischen Gemeindehaus und dem Schloss Altdorf, das heute die
Polizei beherbergt, gehen wir hindurch und schlüpfen durch den Durchgang
der historischen Stadtmauer. Den dahinter liegenden Parkplatz
überqueren wir und gehen an seinem Ende rechts auf einem Fußweg weiter,
der uns bis zum Mühlweg führt. Diesem folgen wir ein ganzes Stück bis
zum Ortsschild von Altdorf, unterqueren die Autobahn und biegen schon
bald nach links in einen Feldweg ein. Auf diesem Feldweg halten wir uns
rechts und steigen dann zwischen Wiesen und Obstbäumen steil abwärts,
tauchen in den Wald ein und erreichen so das Naturdenkmal der
Löwengrube, wo wir mit der Taschenlampe den Felsenkeller erkunden und
über die niedrige Felsenbogenhalle die Schlucht wieder verlassen.
Auf
einem schönen Pfad wandern wir weiter durch den Wald und kommen an den
ehemaligen Auer´schen Bierkeller. Dieser frühere Bierausschank wird
heute von einer Künstlerin genutzt. Hier treffen wir auf eine
Teerstraße, der wir nach links bergab folgen und den Blick ins
Schwarzachtal und auf die Schwarzach genießen. So erreichen wir schon
bald im Tal den Ort Prethalmühle, wo wir auch die schmucke gleichnamige
Mühle finden. Sie wurde 1316 das erste Mal erwähnt; jahrhundertelang
ließen die Altdorfer Bäcker hier ihr Mehl mahlen. Das Wohngebäude im
heutigen Mühlenkomplex stammt aus dem Jahr 1643.
Die Straße führt
uns direkt an den Lauf der Schwarzach. Wir bleiben auf der Straße, auf
der wir das Ortsschild von Prackenfels erreichen und bergan gehen. Nach
dem evangelischen Jugendhaus biegen wir links ab und der Teerweg geht in
einen gemütlichen, geschotterten Feldweg durch das Schwarzachtal über.
Längere Zeit bleiben wir auf diesem Weg und haben nach etwa 1,5
Kilometern zwei Möglichkeiten: Entweder gehen wir an der
ausgeschilderten Abzweigung geradeaus, treffen dann auf eine Straße mit gemächlicher Steigung bergauf nach Grünsberg. Oder wir wählen die
zweite, aber schönere Variante mit steilerem Abschnitt und gehen an der
Abzweigung rechts, steigen mit Hilfe von Trittsteinen über einen kleinen
Bach und nehmen dann einen kurzen, aber knackigen Anstieg in Kauf, der
uns direkt zum Schloss Grünsberg führt (Schlossführungen von April bis
Oktober jeden 1. Sonntag im Monat um 12, 14 und 16 Uhr). Steil bergan
führt uns die Tour nun durch Grünsberg, bis wir an der Bushaltestelle
rechts in die Straße „Auf der Röth“ einbiegen und zunächst das
Wohngebiet durchqueren, bevor wir uns links dem Wald zuwenden.
Nun
beginnt ein besonders schöner Abschnitt des Wallenstein-Rundwegs: Auf
einem schmalen Pfad tauchen wir in den lichten Mischwald ein und wandern
am Rande der Teufelsschlucht (auf keinen Fall den beschilderten Weg
verlassen!). Nach einer kleinen Holzbrücke halten wir die Augen offen,
um den Wegweiser zur „Teufelskirche“ nicht zu verpassen, der uns
hinunter in die Schlucht führt. Die Teufelsschlucht ist ein
eindrucksvolles Schauspiel der Natur. Die Schlucht endet mit dem Geotop
„Teufelskirche“, das von stark verwitterten Sandsteinfelsen umschlossen
ist. Vom oberen Ende der Teufelskirche plätschert ein kleiner Wasserfall, der im Winter gefriert und dann wagemutige Eiskletterer anlockt. Am Fuße des Wasserfalls lassen sich noch Eingänge zu einstigen Stollen entdecken: Jahrhundertealte Zeugnisse des Versuchs, hier Braunkohle und Silber abzubauen.
Zurück
auf dem Wallenstein-Rundweg überqueren wir noch einmal eine kleine
Brücke und treffen auf einen breiten Weg, der uns nach links aus dem
Wald herausführt. An der Feldflur gehen wir rechts entlang der
Strommasten, treffen auf eine Teerstraße und folgen dieser nach links.
Bergab führt sie uns unter der Autobahn hindurch und zurück nach
Altdorf. Ein kurzes Stück müssen wir hier durchs Industriegebiet laufen,
bevor wir wieder auf den Mühlweg treffen, auf dem wir auf bekanntem Weg
wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.
Markierung: Wallensteinsignet auf gelbem Grund