Etappe Eins bringt Radelnde von Schnaittach im romantischen Schnaittachtal bis ins malerische Pegnitztal: Es geht entlang schattenspendender Wälder, saftiger Wiesen und vorbei an beschaulichen Dörfern mit altehrwürdigen Herrensitzen. Tipp: Gleich zu Beginn einen zweiten Blick auf die Festung Rothenberg werfen. Das große barocke Gebäude sitzt auf einer Bergzunge und diente früher militärischen Zwecken. Wer sich Zeit für eine Besichtigung nimmt, entdeckt das noch gut erhaltene unterirdische Gewölbe. Doch bereits die gigantische Außenansicht beeindruckt. Vielleicht gleich die Challenge annehmen und Distanz, Größe und Höhe der Festungsmauern erraten? Die Auflösung gibt es mittels eines QR-Codes. Eine besondere Raststation finden Sinnessuchende auf dieser Etappe im Naturpark Fränkische Schweiz-Frankenjura: Das Waldsofa, mit dessen Hilfe sich der Wald neu erleben lässt.
Natur ertasten heißt es dagegen auf Etappe Zwei beim Barfußpfad in Neuhaus an der Pegnitz. Die verschiedenen Materialien des Dolomitkiefernwalds wie Zapfen, Äste, Sand und Kies pieksen oder schmeicheln den Füßen. Unterschiedliche Gesteine wie Basalt, Granit, Schiefer, Sandstein und Jura-Kalk können zusätzlich mit den Fingern befühlt werden und geben Einblick in die Geologie der Region. Die besonderen, lichten Dolomitkiefernwälder sind artenreich und Lebensraum für zahlreiche, seltene Pflanzenarten, die sich im Pegnitztal teilweise seit der letzten Eiszeit halten konnten. Ebenfalls spannend ist ein Stopp an der Harnbachmühle südlich von Rupprechtstegen. Dieser Ort der Inklusion und Begegnung vermittelt Gästen, was passiert, wenn die Sinne eingeschränkt sind oder sogar komplett ausfallen.
Auch ein paar reizvolle Anstiege hat der Weg, auf dem es insgesamt ca. 1800 Höhenmeter zu bewältigen gibt, in petto – zum Beispiel bei der Etappe Drei von der Fränkischen Alb ins Albvorland. Für die Anstrengungen belohnen herrliche Ausblicke wie von Püscheldorf hinunter nach Altdorf. Die Tour führt unter anderem an der Schwarzach und an Streuobstwiesen vorbei, bei deren Früchten man sich sogar bedienen darf. Schließlich radelt man entlang des wunderschönen Ludwig-Donau-Main Kanals bis nach Feucht. Dieser Kanal gilt heute als Industriedenkmal und ist ein Naturidyll.
Auf der letzten Etappe taucht man in die Geschichte des Nürnberger Landes ein. Es geht durch den ersten Bannwald Bayerns, den Lorenzer Reichswald und weiter in den Sebalder Reichswald. Da dieses Stück durch ehemaliges Zeidlergebiet führt, können sich Besucher über dieses fast vergessene Handwerk informieren. Zeidler sind ehemalige Waldimker, die bereits im Mittelalter Honig von wilden oder halbwilden Bienenvölkern sammelten. In Schwaig können Radelnde ein aktives Bienenvolk besuchen, das hier ansässig ist. Die Gerüche und das stete Brummen des emsigen Volkes sind Eindrücke, die beruhigend wirken. Zum Abschluss führt der Weg idyllisch über kleine fränkische Dörfer zwischen Streuobstwiesen und Hopfenfeldern wieder zum Ausgangpunkt zurück.
Unterkünfte im Nürnberger Land:
Zahlreiche romantische Gasthöfe, Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im Nürnberger Land bieten entspannte Natur- und Genussurlaube an. Eine Übernachtung für zwei Personen gibt es bereits ab 40 Euro.
Zu Lande, zu Wasser, zu Berg: Facettenreiche Radtouren im Nürnberger Land
Insgesamt sind es mehr als 1000 Kilometer gut beschilderter Wege, die Radfahrende im Nürnberger Land unter die Reifen nehmen können. Von der gemütlichen, nahezu ebenen Route auf den Pegnitzterrassen bis zu anspruchsvollen Downhill-Strecken im Bikepark Osternohe: Das Angebot ist reichhaltig und bietet Touren für jedes Alter und Fahrkönnen. Über Berg und Tal, entlang romantischer Flüsse und durch malerische Wälder führen die Wege, die in einer übersichtlichen Radbroschüre zusammengefasst sind. Neben den Basisdaten über Länge, Fahrtzeit und Steigungen finden sich hier auch wertvolle Informationen in Sachen Planung, Einkehr und Sehenswürdigkeiten. Tipp für Genussradelnde: Der Fünf-Flüsse-Radweg, der durch die Fränkische Alb und den Bayerischen Jura führt, kreuzt das Nürnberger Land nördlich im Gebiet der Frankenalb und südlich entlang des geschichtsträchtigen Ludwig-Donau-Main-Kanals. Er führt vorbei an geschichtsträchtigen Städten, Burgen und Klöstern, die mit historischem Flair und bayerischem Charme grüßen. Wer die kompletten 317 Kilometer zurücklegen möchte, sollte rund fünf Tage dafür einplanen.
Über das Nürnberger Land:
Das Nürnberger Land repräsentiert als Tourismusmarke die Region zwischen der namensgebenden fränkischen Metropole und der Oberpfalz. Die Region erstreckt sich von Neuhaus an der Pegnitz im Norden, über die Fränkische Alb bis nach Burgthann im Süden und hat für sportlich Aktive, Genussmenschen, Familien und Kulturfreunde gleichermaßen viel zu bieten. Während der Naturraum Nördlicher Frankenjura, das Pegnitztal, die weiten Kiefern-, Buchen- und Mischwälder und die zahlreichen verwunschenen Gewässer mit stadtnahen Freizeitmöglichkeiten punkten, begeistert die Schlösser- und Burgenlandschaft kulturell und kulinarisch. Egal ob Wandern, Radfahren, Museumsbesuch oder einfach zum Entspannen – die regionalen Spezialitäten wie Schäufele, Höhlenkäse oder Kommunenbier sind nicht weit entfernt.